1. Definition
Die Checkliste „Biosicherheit“ dient der Einschätzung der externen und internen Biosicherheit auf einem Milchviehbetrieb. Das Ergebnis der vom Landwirt ausgefüllten Checkliste wird erfasst.
2. Hintergrund
Unter Biosicherheit versteht man alle Massnahmen, die das Risiko reduzieren, dass Infektionserreger auf einen Betrieb gelangen und sich dort ausbreiten.
Als externe Biosicherheit gelten Schutzmassnahmen, die den Eintrag von Erregern minimieren (Schutzmassnahmen bei Tierzukauf, Warenverkehr, Personenverkehr, eigenen Haustieren und Wildtieren, Bekämpfung von Schadnagern, Insekten und Vögel).
Als interne Biosicherheit gelten Massnahmen, die die Verbreitung von Erregern auf dem Betrieb reduzieren. Dazu gehört die Kontrolle des Gesundheitszustandes der Tiere des Betriebes und die Separierung akut erkrankter Tiere, da diese massiv Erreger ausscheiden, eine Systematik in der Betreuung der Tiere eines Betriebes („von jung nach alt, von gesund nach krank“), sachgerechte Hygienekonzepte zur Reinigung und Desinfektion von Stiefeln, Händen, Gerätschaften und Ställen, Rein-Raus-Verfahren, sachgerechte Kadaverlagerung und –entsorgung).
3. Methodik
Eine Arbeitsgruppe der Vetsuisse Fakultät hat 2020 den Leitfaden „Biosicherheit in der Nutztierhaltung (Rind und Schwein)“ erstellt, der kostenfrei abrufbar ist (www.gesunde-nutztiere.ch).
Zusätzlich wurde ein Online-Fragebogen für Landwirte mit Milchviehbetrieben entwickelt, mit denen die interne und externe Biosicherheit des Betriebes überprüft und Schwachstellen erkannt werden können. Die Landwirte der Milchviehbetriebe werden gebeten, diesen Fragebogen selbständig schon vor dem Eintreffen des Bestandestierarztes auszufüllen und das Ergebnis auszudrucken.
Beispiel des Ergebnisbogens:
Ziel dieses Parameters ist es, die Situation im Hinblick auf die Biosicherheit auf Milchviehbetrieben in der Schweiz zunächst zu erfassen und ggf. auf das Potential der vermehrten Berücksichtigung einzelner Risikofaktoren hinzuweisen.