II. Euter

"Zellzahl"

1. Definition

Die Zellzahl wird im Rahmen der Milchleistungsprüfung und/oder der Kontrolle der Tankmilch aus einer repräsentativ entnommenen Probe fluoreszenzoptisch mit einem Durchflusscytometer (Fossomatic-FC-Gerät) bestimmt. Die Messung basiert auf der Anfärbung der Zell-DNS mit einem speziellen fluoreszierenden Farbstoff.

Die Anzahl somatischer Zellen in der Milch wird auf Herdenebene aus der Tankmilch mit unterschiedlichen Zielsetzungen bestimmt:

Die Zellzahl in der Tankmilch wird auch durch primär nicht-infektiöse Faktoren wie die Wetter- und Umweltbedingungen (höhere Zellzahlen im Sommer) oder auch plötzliche Futterumstellungen (Weideaustrieb) beeinflusst.
 

2. Hintergrund

In Milch mit physiologischen Zellzahlbefunden kommen als Hauptzellarten zu 60 % Makrophagen, zu 25 % Lymphozyten und zu 15 % polymorphkernige Granulozyten vor. Als minore Anteile sind zu 2 % abgeschilferte Epithelzellen und weiterhin Gra- nulozyten, Monozyten und Plasmazellen zu finden. Die Hauptaufgabe der somatischen Zellen liegt in der Infektionsabwehr der Milchdrüse, die letztlich zur Phagozytose durch polymorphkernige neutrophile Granulozyten führt. Bei Euterentzündungen steigt der Zellgehalt in der Milch aufgrund einer aktiven Abwehrreaktion des Milchgang- und Drüsengewebes und Reaktionen des Eutergewebes auf mechanische, chemisch-toxische oder stoffwechselbedingte Euterreizungen.
 

3. Methodik

  1. Dazu werden die Zahlen genutzt, die dem Landwirt bei Herdebuchbetrieben vom Zuchtverband übermittelt werden.

 

  1. die Tankmilch enthält nicht notwendigerweise die Milch aller laktierenden Kühe des Betriebes;
  2. Milch von Kühen mit bekannter chronischer Euterentzündung („Millionärinnen“) wird u. U. separat als Kälbermilch verwertet oder entsorgt;
  3. Milch von euterkranken, antibiotisch behandelten Kühen bleibt unberücksichtigt.

 

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