Farmer’s Corner – 10/2024

Das Team von RGS hatte im Rahmen eines Betriebsausflugs die Möglichkeit, eine Weiterbildung bei Herrn Professor Beat Reidy von der HAFL zu besuchen.

Begonnen hatte der Morgen mit einem Theorieteil im Bereich Futterbau. Das Grasland Schweiz stellt für Milchkühe das Wiesenfutter als Hauptteil der Ration bereit. Da die Betriebe grösser werden und pro Hektare vergleichsweise mehr Milch produziert wird, wurde in den letzten Jahrzenten auch die Futterproduktion intensiver. Die Weidepflanzen werden in Gräser, Leguminosen und Kräuter eingeteilt. Bei den Gräsern unterscheiden sich die Nährstoffgehalte je nach Entwicklungsstadium, was beim Erntezeitpunkt beachtet werden muss. Der Rohfasergehalt nimmt mit zunehmendem Entwicklungsstadium zu, während die Anteile leicht verdaulicher Kohlenhydrate sowie Rohprotein abnehmen. Der optimale Erntezeitpunkt für die Silierung von Gras ist der Beginn des Rispenschiebens, weil sowohl Nährstoffdichte als auch Ertragsmenge optimal sind.

Bei einem guten Weidemanagement nehmen die Kühe Gras mit hohen Energie- und Proteingehalten auf, die auch bei weiterem Fortschreiten der Vegetationsperiode auf einem hohen Niveau bleiben, während beim Eingrasen starke Schwankungen in der Zusammensetzung entstehen und die Energie- und Proteingehalte häufig tiefer als bei reiner Weidenutzung liegen.

Leguminosen weisen höhere Rohproteingehalte auf als Gräser, so dass in Mischbeständen höhere Erträge erzielt werden können und die Schmackhaftigkeit sowie der Verzehr des Futters zunimmt. Auch Kräuter können verzehrsfördernd wirken. Gerade in Bergregionen sind Kräuter im Wiesenfutter wichtig, da dort die Gräser nährstoffarmer sind als in der Talregion. Die Nährstoffgehalte unterscheiden sich je nach Kräuterart. Einige Arten weisen eine höhere Verdaulichkeit und einen niedrigeren Rohfasergehalt als Gräser in der Bergregion auf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Standort, die Zusammensetzung und Bewirtschaftung einer Wiese grossen Einfluss auf deren Energie- und Nährstoffgehalt haben.

Der zweite Teil des Morgens bestand aus einer Feldübung im Gräsergarten des Inforamas. In verschiedenen Parzellen wurden Standardmischungen für den Futterbau demonstriert und die Bedeutung der botanischen Zusammensetzung für die Milchkuh-Fütterung erklärt. Im Anschluss konnten wir uns im Bestimmen verschiedener Pflanzen üben.

Wir möchten uns bei Herrn Beat Reidy ganz herzlich für den spannenden und lehrreichen Vormittag bedanken!

 

 

Autorin Christina Widmer RGS

 

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