Praktisches Vorgehen auf dem Mutterkuhbetrieb bei Gesundheitsproblemen

Am 31.10.2024 fand auf einem Betrieb von Mutterkuh Schweiz des Strickhof Winterthur-Wülflingen der Weiterbildungskurs von RGS «Praktisches Vorgehen auf dem Mutterkuhbetrieb bei Gesundheitsproblemen» statt.

Der theoretische Teil des Kurses begann am Morgen mit dem informativen Vortrag von Esther Manser-Ammann, Tierärztin und Leiterin Labelverkauf bei Mutterkuh Schweiz, mit allen Infos rund um das Label Mutterkuh Schweiz. Stand 31.12.2023 hatte Mutterkuh Schweiz 5083 Mitglieder in der ganzen Schweiz. Die Anzahl Betriebe und die Anzahl Mutterkühe steigt seit Anfang der 2000er stetig an. Im weiteren Verlauf des Vortrages bekamen die Teilnehmenden einen Einblick, was alles hinter dem Label Mutterkuh Schweiz steht, welche Markenprogramme es gibt, für was die Marken stehen, wie die Anforderungen an Betriebe sind und vieles mehr.

Die Kuh im Fokus: Fruchtbarkeit, Fütterung und andere Stolpersteine. Mit diesem Thema startete Charlotte Waldvogel von RGS ihren ersten Teil über Gesundheitsprobleme in der Mutterkuhhaltung. In der Statistik der Anzahl Besuche durch den KGD/RGS kann gesehen werden, dass nach Besuchen auf Geburtsbetrieben, die Besuche auf Mutterkuhbetrieben die zweithäufigste Kategorie bei Problembetrieben ist. Beginnend mit der Anforderung des Stalles wurden weitere Themen wie das Fruchtbarkeitsmanagement, die Brunstbeobachtung, die Trächtigkeitsdiagnostik, die Fütterung und die Versorgung mit Spurenelementen angeschaut.

Im zweiten Teil war dann das Kalb im Fokus: Geburt, Erstversorgung und andere Herausforderungen. Charlotte Waldvogel diskutierte diverse Ansatzpunkte zur Verbesserung der Kälbergesundheit auf Mutterkuhbetrieben. Denn einfach die Kuh und das Kalb in einen Stall zu stellen, reicht nicht aus, um eine erfolgreiche Mutterkuhhaltung zu betreiben. Die vielen Besuche durch den KGD/RGS zeigten, dass es ein grosses Potential für Verbesserungen gibt, denn die Gesundheit der Kälber ist für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes äusserst wichtig.

Am Nachmittag ging der Kurs weiter mit einem Rundgang durch den Betrieb. Anschliessend erhielten die Teilnehmenden für den praktischen Teil die ausgefüllte Mutterkuh-Checkliste des KGDs mit einzelnen Lücken, und konnten sich selbst ein Bild machen. Die Checkliste wurde im Anschluss gemeinsam angeschaut und einzelne Punkte bezüglich des Managements wurden detaillierter besprochen.

Zum Abschluss des Kurses wurde die Masterarbeit von Tanja Gächter «Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Mutterkuhhaltung, Von den Besten lernen – eine Feldstudie» von Jessica Bauer (RGS) vorgestellt. Im Rahmen der Arbeit wurden 30 Mutterkuhbetriebe mit einer optimalen Zwischenkalbezeit und einer Abgangsrate der Kälber in den ersten sechs Lebenswochen von 0 % untersucht. So sollte aufgezeigt werden, ob es auf den Betrieben Routinen gab, welche entscheidend sind für eine gute Kälbergesundheit. Die Analysen zeigten jedoch, dass die Kälbergesundheit auf den ausgewählten Betrieben nicht immer optimal war, so dass 12 der 30 Betriebe für die Auswertungen ausgeschlossen werden mussten. Die Ergebnisse der ausgewerteten Betriebe zeigte, dass es keine gemeinsamen Routinen auf den Betrieben gab. Der Betriebsleiter/die Betriebsleiterin macht den entscheidenden Unterschied. Es ist das gesamtheitliche Management des Betriebs und es gibt nicht «den Faktor», der über die Gesundheit der Tiere entscheidet.

Mit einer offenen Diskussion aller Teilnehmenden ging der Kurstag zu Ende. So können wir nun auf einen informativen und gesprächsreichen Weiterbildungstag zurückschauen.

 

 

 

Autorin Jessica Bauer RGS

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