Vet's Corner 08/2024

Bovine Digital Dermatitis: Treponema spp. on trimming equipment and chutes – effect of washing and disinfection

Ahlén L, Holmøy IH, Sogstad ÅM, Jensen TK, Frosth S, Rosander A, Fjeldaas T. Bovine Digital Dermatitis: Treponema spp. on trimming equipment and chutes - effect of washing and disinfection. BMC Vet Res. 2024 Jun 18;20(1):261. doi: 10.1186/s12917-024-03941-z. PMID: 38890626; PMCID: PMC11184789.

 

Hintergrund

Dermatitis digitalis (DD) ist eine ansteckende Klauenerkrankung, die das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt und negative wirtschaftliche Folgen für den Landwirt hat. Treponema spp. sind die wichtigsten Bakterien in diesem Krankheitsgeschehen. Das Ziel dieser Beobachtungsstudie war es, das Risiko der Übertragung von Treponema spp. durch Klauenpflegeinstrumente und -stände zu untersuchen.

Material und Methode

Beteiligt waren 22 Milchviehbetriebe mit Vorkommen von DD in unterschiedlichen Regionen Norwegens. Insgesamt nahmen 6 Klauenpfleger an der Untersuchung teil. Zum Nachweis von Treponemen wurden folgende Tupferproben entnommen:

Zeitpunkte der Entnahme: Vor der Klauenpflege und unmittelbar danach sowie nach dem Waschen mit kaltem Wasser, warmem Wasser und nach der Desinfektion (je nach Klauenpfleger wurden unterschiedliche Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen durchgeführt).

Es wurden 647 Tupferproben mittels qPCR auf Treponema spp. untersucht.

Ergebnisse

Die DD-Prävalenz in den Betrieben lag im Median bei 39 %. Davon waren etwa die Hälfte M1-, etwa ein Drittel M4- oder M4.1- und die restlichen M2- und M3-Stadien.

Grundsätzlich waren bereits vor der Klauenpflege an den 9 Lokalisationen eine hohe Anzahl von Treponema spp. nachweisbar (etwa 50 % positive Resultate), während unmittelbar nach der Klauenpflege 100 % der Tupfer positiv waren. Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen stellte sich heraus, dass eine zunehmende Reduktion der Nachweise in der Reihenfolge «kaltes Wasser», «warmes Wasser», «Desinfektion» zu verzeichnen war. Je nach Lokalisation gab es dabei aber erhebliche Unterschiede. Während eine Desinfektion bei den meisten Instrumenten eine deutliche Reduktion herbeiführte, waren Klauenscheibe und Schleifschutz in etwa 20 % der Fälle immer noch positiv. Am Klauenstand muss der Bauchgurt hervorgehoben werden, da etwa zwei Drittel der Proben nach der Desinfektion immer noch positiv waren.

Schlussfolgerung

Diese Studie zeigt, dass DD-assoziierte Treponema spp. nach der Klauenpflege in DD-positiven Herden auf Instrumenten und Klauenständen vorhanden waren. Durch Waschen und Desinfizieren konnte die Belastung reduziert werden. Es wurden jedoch große Unterschiede bei Treponema spp. zwischen verschiedenen Lokalisationen dokumentiert.

Trotz Desinfektion wurden Treponemen auf den Winkelschleifern und den Klauenständen nach der Desinfektion nachgewiesen. Dies deutet darauf hin, dass eine ausreichende Reinigung und Desinfektion dieser Bereiche schwierig ist und eine passive Übertragung von DD-assoziierten Treponemen (lebensfähig oder nicht) möglich ist. Dieses Wissen ist wertvoll, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zwischen den Herden zu verhindern.

Die Autoren betonen, dass durch gründliche Waschroutinen alles biologische Material zu entfernen ist, in dem die Treponemen längere Zeit überleben können. Sie empfehlen die norwegischen Hygienerichtlinien für die Reinigung von Klauenpflegeinstrumenten und -ständen: Vorspülen mit warmem Wasser, alkalisches Reinigungsmittel (unter Verwendung von Bürste oder Hochdruck je nach Material), eine Einwirkzeit von 10 Minuten, gründliches Abspülen und Trocknung des Materials, bevor das Desinfektionsmittel aufgebracht wird.  

 

Autorin Teja Snedec RGS

 

 

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